Nach einiger Zeit machen wir wieder eine Reise in den Norden. Dieses Mal wagen wir uns etwas weiter ins Umland. Nebst dem Freistaat Sachen besuchen wir auch Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Wir sind gespannt, was uns alles begegnet. Die Reise beginnt am:
10. September 2021 – Die letzten Vorbereitungen
Bald ist es soweit. Koffer packen, Zertifikate ausdrucken, Autoguetzli bereitlegen. Direkt nach der Arbeit geht es los zum ersten Zwischenstopp.
Nach drei Stunden wurde dieser erreicht und wir konnten mit einer tollen Pizza die Ferien einläuten.
11. September 2021 – Die lange Fahrt
Um 03:10 h fing der Tag an: Aufstehen, Umzugswagen laden, losfahren. Um 04:04 Uhr waren wir unterwegs. Wir hatten eine problemlose Fahrt, einzig die Autobahnraststätten waren nicht auf unser Kommen vorbereitet. zu erst war noch alles geschlossen oder das Personal war völlig überfordert, einen Tee zuzubereiten. Aber um 10:24 Uhr erreichten wir das erste Ziel: Konditorei-Kaffeehaus Rabenstein.
Hier deckten wir uns mit Kuchen to go ein und machten uns dann auf, diesen zu geniessen.


Die Auswahl war gar nicht so einfach. Sich zu entscheiden zwischen 25 Torten und zehn Blechkuchen – da reicht ein Stück nicht !
Aber so sind wir nun gestärkt, um die Ferienwohnung zu beziehen.
Am Abend wird dann endlich der Geburtstag von Ines gefeiert. Das Restaurant Vietnam-Nam bietet dafür den richtigen Rahmen:

Vollgestopft und zufrieden beschliessen wir den Tag und erholen uns dafür, was da noch kommen wird.
Sonntag, 12. September 2021 – Das Mühlenkaffee
Die nächste grosse Fahrt beginnt. Nach einem leckeren Frühstück nehmen wir die 248 km nach Altenhausen unter die Räder. Zuerst in Richtung Leipzig und dann nordwestlich an Magdeburg vorbei nach Altenhausen. für die kommenden zwei Nächte wohnen wir im Schloss mit einem schönen Garten.

Nun geht es aber los zur Hauptattraktion des Tages. Das grosse Wiedersehen von Walter mit seiner Familie im Mühlenkaffee in Morsleben. Das Kaffee ist in einer alten Mühle beheimatet und man hat das Gefühl, in eine andere Zeit versetzt zu werden.

Jede Ecke ist mit Mühlenwerkzeug, Teekrügen oder Tassen dekoriert.


Das Kuchenbuffet ist der Hammer. Bestimmt 20 verschiedene Kuchen, Torten und andere Gebäcke warten in der Vitrine darauf, abgeholt und genossen zu werden.
Ein Nachmittag im siebten Himmel. Während vier Stunden hatte man die Qual der Wahl, welche Kuchen man essen möchte und ob diese dann auch noch Platz finden. Wohlgenährt geniessen wir noch den Garten, bevor wir noch eine Fahrt durch die Region machten. Zum Abschluss des Tages genossen wir noch einen Spaziergang im Schlossgarten und haben die Pferde des Schlosses bewundert.
Montag, 13. September 2021 –
Nach einem ausgiebigen Frühstück im Schlosshotel verlassen wir die Residenz für den Tag und machen uns auf den Weg.

Es geht in Richtung Westen nach Beendorf, wo wir die Grenze zwischen Sachsen-Anhalt und Niedersachsen überqueren:

Wir besuchen Helmstedt und schlendern durch die Altstadt. natürlich nicht ohne eine kleine Zwischenverpflegung: Ein Crêpe auf dem Rathausplatz.

Danach geht es zurück in den Osten und nach einem weiteren Besuch in Beendorf fahren wir durch das Grenzland nach Weferlingen. Das Abendessen geniessen wir beim Griechen in Flechtingen. Das Asteria ist durchaus zu empfehlen. Erst vor vier Wochen eröffnet, sehr freundlich und beste Küche. Gut genährt kommen wir wieder in unser Schloss zurück.

Dienstag, 14. September 2021 – Das Hundertwasserhaus
Schon ist der Aufenthalt wieder vorbei. Wir speisen noch einmal im Ritter-Saal 
und machen uns dann auf den Weg.

Schön wars!

aber jetzt müssen wir gehen!
Wir fahren durch die flache, aber durchaus schöne Landschaft nach Magdeburg, wo wir das Hundertwasserhaus „Die grüne Zitadelle“ besuchen.



Natürlich darf ein Besuche im Magdeburger Dom…

…und des Landtages nicht fehlen:

Nach so viel Kultur machen wir uns auf den Weg zurück nach Chemnitz und lassen die Eindrücke der letzten Tag nachwirken. Ein kurzer Spaziergang in die Innenstadt von Chemnitz bildet den Abschluss des Tages:


Leider waren die Restaurants mit den gesunden Menüs schon voll…
Mittwoch, 15. September 2021 – Die Augustusburg
Nach dem vielen gesunden Essen legen wir heute einen Wandertag ein. Wir wandern zur Augustusburg. Ausgangspunkt der Tour ist Erdmannsdorf. Von dort steigen wir zu der Burg auf.

Ob das wohl der Richtige Weg ist ?
Aber ganz offenbar war er das, denn wir fanden die Burg. Jedoch fiel der Zwischenstopp aus, da das Cafe Friedrich erst morgen öffnet….
Kurz darauf betraten wir den Burghof und hatten diesen praktisch für uns alleine. So haben wir uns dann schweren Herzens in das dortige Café gesetzt.

Wir verlassen das Schloss in Richtung Norden, besichtigen den alten Dorfteil und entscheiden uns dann für die Fahrt mit der Drahtseilbahn.

Auch die Bahn hatten wir komplett für uns alleine, so dass wir ohne Einschränkung der Sicht runter fahren konnten.

Ein Blick zurück: Diesen Berg haben wir erklommen:

Zur Belohnung gönnten wir uns dann ein Spaghetti-Eis in Chemnitz

Nun sind wir zufrieden zurück in Ferienwohnung und kochen uns etwas zu Essen.

Donnerstag, 16. September 2021 – Die Stadt der Dichter
Heute ist Kultur angesagt. Wir fahren nach Weimar, um Goehte und Schiller zu besuchen. Eigentlich war ja ein Ausflug ins Erzgebirge geplant, aber wir zogen das schöne Wetter vor und fuhren nach Weimar im Thüringischen.
Als erstes besuchen wir Goethe’s Wohnhaus. Mit so komischen Lautsprecher-Phone-Dinger werden wir durch die Ausstellung geführt und können seine Geschichte hören.

Goethes Frühstückszimmer, in welchem man das Alltags-Geschirr sehen kann. Wir werden durch viele weitere kleine Zimmer geführt. Im Fronthaus empfing er mehrheitlich Gäste. Im hinteren Teil, welcher mit einem Brückenzimmer verbunden war, lebte die Familie.

Diese Büsten zeigen alle Goethe in verschiedenen Lebensabschnitten.
(1749 – 1832)

Goethe und Schiller, welche in Weimar Nachbarn waren.
Anschliessend an die Besichtigung des Wohnhauses drehen wir eine Runde durch die Stadt.

Zuerst treffen wir noch einmal die beiden Herren an.

Danach geniessen wir eine Thüringer Bratwurst mit Senf.

Und zum Abschluss testen wir, ob der Thüringer Kuchen auch so gut schmeckt wie der Sächsische. Unser Fazit: JAAA !! Vor allem, wenn man ihn zusammen mit einem Affogato und einer karibischen Schokolade geniesst.
Freitag, 17.09.2021 – Unter Tage
Heute wagen wir es in die Berge. Wobei ja „Berge“ recht relativ ist. Das Erzgebirge ist ein Mittelgebirge mit einer maximalen Erhebung von 1215 müM.
Wir fahren auf verschlungenen Pfaden nach Annaberg-Buchholz, da viele Strassen gesperrt sind. Irgendwie schaffen wir es nach Frohnau und finden das Besucherbergwerk „Markus-Röhling-Stolln„.
1492 wurden in dieser Gegend die ersten Stollen in den Berg getrieben. Zwischen 1500 und 1505 folgte ein weitere Stollen. die Hauptader wurde 1733 entdeckt. Bis 1857 wurde 15.4 t Silber und über 50’000 Zentner Kobalterz gefördert. Er war der ertragsreichste Stollen im Revier.
Bevor wir die Tour beginnen, werden wir mit einem Video auf alles vorbereitet. Danach fassen wir die Schutzausrüstung aus und begeben uns zu den Wagen, die uns in den Berg fahren.

Glück auf !! Wir fahren in den Stollen.

Dies natürlich in passender, chicer Kleidung !

Wir sehen, wie das Mangan- und Silbererz in den Jahren 1948 – 1953 gefördert wurde. Da kein Uran gefunden wurde, wurde der Stolen aufgegeben.


Es wurden für diese Zeiten interessante technische Varianten entwickelt. Nicht alle wurden auch effektiv angewendet.

Mit den Wasserrädern, welche auf verschiedenen Stufen montiert waren, wurde die technische Einrichtung betrieben. Diese Wasserrad wurde durch die Vereinsmitglieder in Fronarbeit neu erstellt.

Die Gänge waren sehr eng. bereits im Alter von sechs Jahren wurden die Buben in den Stollen eingesetzt, um die Wagen mit dem Aushub aus den Stollen herauszufahren. Durch die ungesunden Lebensumstände wurden die Männer oft nur 40 Jahre alt.

Der Verein, welcher den Besucherstollen betreibt wurde 1990 gegründet und der Stollen 1994 für Besucher geöffnet.
Zum Abschluss des Tages genossen wir ein feines Znacht in der Pelzmühle in Chemnitz. Das Restaurant liegt am Pelzmühlenteich, wo man auch Pedalo fahren könnte.

Samstag, 18. September 2021 – die Deutsch-Deutsche Grenze
Heute besuchen wir de innerdeutsche Grenze im Mödlareuth. Die Geschichte dieses Dorfes kann nicht in kurzen Worten erzählt werden. Tatsache ist, dass die innerdeutsche Grenze den bestehenden Linien entlang des Tannbaches gezogen wurde. Der Tannbach ist seit dem 16. Jahrhundert die Grenze zwischen dem Marktgraftum Bayreuth und der Grafschaft Reuss-Schleiz. Somit wurde die eine Dorfhälfte später auch dem Freistaat Bayern und der andere dem Freistaat Thüringen zugeteilt. Dies hatte zur Folge, dass die Teilung Deutschlands mitten durchs Dorf führte.

Am Anfang der Trennung der beiden Seiten lebte man noch miteinander, die Situation wurde jedoch immer mehr verschärft. Es wurden Zäune und Türme aufgestellt.


Das kleine Rinnsal – der Tannbach – hatte für die 50 Einwohner schwerwiegende Folgen. Familien und Freunde wurden getrennt. Zum Teil wurden sie sogar umgesiedelt.

Nach dem Zaun folgte eine Mauer mitten durchs Dorf. Dies ist noch ein Originalteil der drei Meter hohen Mauer. 
Im Mai 1973 ereignete sich die einzige gelungene Flucht in Mödlareuth.

Nein, dies ist nicht die oben genannte Flucht. Dennoch stehen wir an der Mauer, wo es von West nach Ost einen Durchgang gab, welcher aber streng bewacht wurde.

Der Grenzsoldat
Wir erlebten eine eindrückliche Führung über das Freiluftgelände und bekamen die Geschichte so lebendig erzählt, das man mitfühlen konnte. Die Mauer in Mödlareuth wurde am 9. Dezember, ein Monat nach dem Fall, geöffnet und durch einen Bagger einen 5 m breiten Übergang geschaffen.
den Abend verbrachten wir in Hirschberg, im Hotel Kleeblatt. Das Dessert war herrlich !!

Sonntag, 19. September 2021 – Die Fahrt gegen Osten
Nach einem herrlichen Frühstück ging es wieder weiter, nun fahren wir 300 km ostwärts in die nähe der polnischen Grenze: Nach Kolkwitz (Cottbus)

Nach einigen Strassensperren, Umleitungen und Staus kamen wir nach fast vier Stunden in Kolkwitz an. Wir haben uns ein hübsches Haus ausgesucht und starten unseren Naschkatzen-Urlaub. Auf dem grossen Zimmer finden wir eine Flasche Rotkäppchen-Sekt vor sowie frische Früchte und zwei Schachteln mit Schokoladen-Spezialitäten aus der Gegend. Edelnougat und feinste Trüffel.


Das Nachtessen geniessen wir im Haus Irmer und freuen uns auf den morgigen Ausflug ins Schokoladenland Hornow, die Confiserie Felicitas.

Montag, 20. September 2021 – Die Naschkatzen
Heute findet der Naschkaten-Tag statt. Wir starten mit der Fahrt nach Hornow südlich von Cottbus. Dort finden wir eine Perle: Die Confiserie Felicitas. In dieser Confiserie wird feinste belgische Schokolade in Handarbeit hergestellt. Ich zweifelte ja anfangs etwas, aber was diese Firma bietet, ist unglaublich. Aus dem Nichts hat das Inhaber-Paar eine Firma auf die Beine gestellt, die qualitativ hochwertige Produkte mit einer kreativen Idee verbindet und diese auch perfekt vermarktet.

Falls jemand nach der Adresse fragt: Sie lautet Schokoladenweg 1, Hornow.
Dazu gehört auch ein Kaffee, wo man Trinkschokolade und feine Kuchen geniessen kann. Die Besitzerin hat für jeden ein freundliches Wort und plaudert interessiert mit den Gästen.

Sie betreiben auch einen Online-Shop, der auch in die Schweiz liefert, man muss sich nur über die Lieferkonditionen einig werden.
Ganz in der Nähe liegt die Verkaufspyramide der Cristalica. Es gibt dort Kristall-Produkte in allen Farben und Formen. Das tollste jedoch ist die Pyramide.

Jetzt wird noch etwas Bewegung nötig. Nach dem Schokoladen-Paradies besuchen wir das Baum-Paradies, den Branitzer Park. Dieser wurde von Fürst Herman von Pückler-Muskau in den 1850er Jahren gestaltet.

In dem weitläufigen Park haben wir wieder einige Kalorien verbraucht und konnten relativ bedenken los in den letzten Teil des Naschkatzen-Tages starten: Das Schokoladen-Fondue:

Zum Schluss noch eine Quiz-Frage:
Welches sind die wichtigsten Verkehrsschilder, die man in Deutschland kennen sollte?

Umleitung !



Eines fehlt noch … Eine Idee ?
Genau: Sackgasse!
Dienstag, 21. September 2021 – Das Saure-Gurkenland
Heute schauen wir uns den wirklichen Spreewald an. Wir fahren nach Lübben. Zuerst besuchen wir den Gurken-Paule und probieren eine Gurke direkt aus dem Fass. Danach pilgern wir zum Fährhafen und chartern einen Kahn. Damit werden wir etwa zwei Stunden durch die Spreewälder Kanäle um Lübben geschippert.

Am Ufer der Kanäle findet man Figuren aus den sorbischen Sagen der Region. Als erstes begegnet man dem Teufel. Der Sage nach wollte der Teufel pflügen, doch seine teuflischen Ochsen sind ihm wegen seinen Peitschenhieben durchgegangen und sind mit dem angespannten Pflug kreuz und quer über die Wiesen gerannt und haben die Wasserläufe im Spreewald gezogen.


Natürlich gibt es auch in Lübben Kaffee und Kuchen … ! Aber vor allem gibt es Gurken. Auf dem Rückweg haben wir in diesem Bereich zugeschlagen.
Und damit etwas Abwechslung in den Ernährungsplan kommt, essen wir mal was regional-typisches:
einfach aus einer anderen Region !
Mittwoch, 22. September 2021 – Wandertag
Heute wird der Spreewald zu Fuss erkundet. Wir fahren nach Burg und finden erfolgreich den Ausgangspunkt für die Wanderung. Natürlich müssen wir uns zuerst etwas motivieren.

Danach geht es entlang der roten Route. Wir entdecken verschiedenste Pflanzen und Tiere im und ums Wasser.


Auf den typischen sorbischen Häusern findet man den Plon, den Glücksdrachen. Er soll unter dem Dach leben und wenn er jeden Tag mit Keksen oder Hirsebrei gefüttert wird, ist er zufrieden und bringt Glück ins Haus.

Wir wandern etwas 10 km durch die Lande und erklimmen Berge

und ruhen uns auf den Höhen aus.

Danach geht es zu der Dreifach-Windmühle nach Straupitz. Es ist die letzte noch funktionierende Mühle in Europa. Sie betreibt eine Sägemühle, Ölmühle und eine Getreidemühle. Sie wurde erstmals 1637 erwähnt.

Kuchen mussten wir dann aber anderswo suchen. Wir fanden welchen im Kaffee Kornspeicher.

Dort gab es frischen Käsekuchen ganz wie zu Hause (kann auch Quarkkuchen genannt werden, je nach Heimat) Diesen genossen wir im edlen Umfeld und mit „St. Moritz-Blick“

Selbst ein eigenes Backhaus ist noch vorhanden.
