Neue Normalität

Die neue Normalität – was bedeutet das ?

Seit dem 16. März 2020 hat sich unser Leben verändert. Eigentlich schon am 25. Februar, als wir den ersten Covid-19-Fall in der Schweiz, im Tessin) hatten. Damals dachten wir wohl noch, dass alles an uns vorbei gehen wird. Aber schon bald gab es Meldungen aus Basel, Genf und dem Waadtland.

Am 9. März habe ich die erste Veranstaltung in der Firma neu organisiert und Distanz in den Workshop eingebaut. Man fand es da noch lächerlich. Egal, ich hielt daran fest. Eine Woche später wird unser Land vom Bundesrat in die ausserordentliche Lage versetzt, Grenzkontrollen eingeführt und alle Läden, Restaurants und Unterhaltungseinrichtungen bis am 19.04.2020 geschlossen. Versammlungs- und Veranstaltungsverbot mit mehr als 5 Personen. Ich lag also eine Woche zuvor doch nicht so falsch, wie man mir einreden wollte.  Nun beginnt die Zeit der Telefon-Konferenzen, Teams-Meeting und geografisch getrenntem Arbeiten. Es ist eigentlich noch ganz cool. Ich sitze zu Hause am PC, habe das Headset auf den Ohren, zugegebenermassen eher Glühöhrchen, und versuche mir die Bildschirme der user vorzustellen, damit ich in jedem Wort „spüre“, warum der PC meines Gesprächspartners Ärger macht.

Einen Tag später erleben wir die grösste Mobilemachung der Schweizer Armee seit dem zweiten Weltkrieg. Die Truppe wird vor allen die Versorgung sicherstellen und die Spital-Bataillone und der Logistik der Spitäler eingesetzt.

Der Haupttenor der Point de Presse: Bleiben Sie zu Hause

Das tun wir schlussendlich auch, darum gibt es von dieser Zeit nur wenige Bilder.

Anfang April steige ich in die Masken-Produktion ein. Man nehme einen alten Bettanzug und eine Nähmaschine. Daraus kann man super dreilagige Masken zaubern. Da man in den Läden nur noch Artikel des täglichen Bedarfs kaufen kann, muss ich auch die Schrägbänder selber herstellen. Innerhalb von zwei Wochen werden über 20 Masken hergestellt und in der Familie verteilt. Die Prototypen werden natürlich stetig verbessert.

Die Ostern kommen (sie Oster-Link) und vergehen, der Lock-Down bleibt – bis am 27. April.

Das schöne Wetter lässt die Blumen spriessen während wir zu Hause bleiben.

Weiterhin bleibt alles geschlossen. Aber unsere Wirte haben beschlossen, dass sie nicht untätig sein wollen, also wird kurzerhand ein Take-Away eingerichtet. Den Campari Orange holt man in der Fläcke-Bar und trinkt ihn auf dem Weg zum Ochsen, wo man sein Essenspaket abholt. Auf dem heimischen Balkon mit Sicht ins Alpenpanorama wird das Cordon Bleu genossen.

Jetzt haben wir natürlich auch Zeit für Gartenarbeiten. Im Mauritiusring wird eine neue Rebe eingepflanzt.

Es gefällt ihr übrigens gut und gedeiht prächtig.

Endlich ist der 27. April da. An diesem Tag dürfen Gartencenters, Baumärkte und auch endlich die Coiffure-Salons wieder öffnen. Auch auf den Spielplätzen wird es wieder ruhiger, denn endlich dürfen die Kids wieder zur Schule. Die erste Lockerungs-Stufe aus dem Lock-Down ist geschafft.

Natürlich möchten wir die Geschäfte unterstützen, welche nun sechs Wochen nicht arbeiten und verdienen durften. Daher opfern wir uns und statten dem Coiffeur unseres Vertrauens einen Besuch ab.

Zwei Wochen später, am 11. Mai folgt die zweite Stufe: sämtliche Läden, Geschäfte und Restaurant dürfen öffnen. So, endlich könnte ich die längst überfälligen Jeans kaufen gehen. Wenige Stunden vor dem Lock-Down habe ich meine Arbeitshosen zerrissen und hatte keine Möglichkeit, Flickzeug zu kaufen. Jetzt könnte ich sogar eine komplette Jeans kaufen. Aber es ist einfach zu heiss dafür. Ich ziehe doch lieber meine Shorts an.

Der Bewegungsradius kann wieder etwas ausgeweitet werden. Daher erklimmen wir nun den Hügel von Süden, welchen wir sonst immer von Norden aus ansehen – den Sonnenberg.

Die Bergstation der Sonnenbergbahn, die seit 1902 das Grand Hotel Sonnenberg erschliesst. Viele Krisen hat die Standseilbahn überstanden. Aber bald wird sie nun doch ihren Betrieb aufgeben müssen.

So langsam kommt auch im Job wieder ein weiteres Stück Normalität zurück. Die Leute kommen wieder vermehrt vom Homeoffice zurück in die Büros. Jetzt heisst es erst recht, die Massnahmen des Bundes einzuhalten, da immer mehr Personen unterwegs sind. Bereit stehen wir wieder im ersten Stau vor dem Reussporttunnel und auf der A14 kommt es wieder zu den Kollisionen, von welchen wir seit dem 16. März nichts mehr gehört hatten.

Die Kurzarbeit dauert aber noch an. Wir werden tage- oder wochenweise nach Hause geschickt. Da heisst es, das beste daraus zu machen. Also suchen wir uns einen netten, einsamen Wanderweg, wo es kaum Leute hat: den Lillyweg bei Urnäsch.

Das könnte könnte ganz schön lange dauern …

… aber wir hatten viele spannende Objekte, die uns vor die Linse kamen.

Einige Hindernisse mussten wir überwinden:

… was unterschiedlich gut gelang!

Selbst Raclette gab es auf der grünen Wiese!

Aber immer noch hiess es: Mobilität einschränken und in der  Region bleiben. Also machen wir uns auf auf den Dietschiberg.

Die Reichen spielen Golf und die Mittelschicht spaziert und geniesst die Aussicht.

Inzwischen haben wir den 30. Mai 2020. Weiterhin gilt Homeoffice, zu Hause bleiben, Radius einschränken. Daher muss alles praktisch eingerichtet werden. zum Glück hat Ikea seit ein paar Tagen wieder offen.

so, jetzt kann es losgehen. Neu heisst es zwei Tage zu Hause arbeiten.

Aber es ist wichtig, dass man regelmässig Bewegung hat. Daher sucht mach die optimale Mischung:

Frühstück zu Hause mit selbst gebackenem Zopf, Spaziergang in der nahen Umgebung (bis 10 km), Unterstützung der lokalen Wirtschaft, selbstgemachtes Dessert wieder zu Hause und einen Abendspaziergang:

Spaziergang in den Rebbergen von Stein am Rhein inkl, Besuch in der besten Gelatteria der Stadt. Zum Glück hatten wir diese Idee etwas früher, denn nach uns gabe es eine riiiiesige Schlange, wohl auch wegen des 2-m-Abstandes.
Erdbeer-Roulade mit lokalen Erdbeeren vom Hof.

Abendspaziergang am Ufer des Untersees.

2. Juni 2020, eine Woche bevor der Berufsschulen wieder öffnen. Endlich kann mein vor dem Lockdown bestellten Kühlschrank geliefert werden. Um die Vorschriften einzuhalten, durfte nur ein Monteur kommen. Allerdings ist das etwas schwierig, wenn man einen Kühlschrank montieren muss. Raus ziehen und auf den Boden knallen lassen hat er ganz gut geschafft.  Da er aber kein Obelix war, gestaltete es sich etwas schwierig, den neuen Kühlschrank millimetergenau in die bestehende Nische zu zirkeln. Aber mit einer positiven Einstellung schafft man alles. Und hopp, Kühlschrank alleine anheben … ruuums… der Kühlschrank steht wieder sicher auf dem Boden.  Noch einmal … ich glaube es ist besser, wenn die Hausfrau mit anpackt. Also – geht doch – sitzt !

Am 8. Juni öffnen die Berufsschulen und so langsam kann man an einen „davor-ähnlichen“ Zustand anknüpfen.

Die Diplomfeier an der Business Akademie kann am 30.06.2020 stattfinden. Es wird peinlich genau darauf geachtet, dass man den Abstand einhält, sogar für das Foto. Nun geht es in die Sommerwochen. Im Büro hält man den Abstand von alleine ein, weil keiner da ist.

 

Herbstausflug ins Eigenthal

Obwohl es Sonntag ist, Wildsaison und super Wetter, nehmen wir den Marsch in die Unterlauelen in Angriff. Wir werden wohl nicht die einzigen sein.

Die Kühe liegen Spalier.

Eine kurze Erholung bevor wir über die Brücke gehen.

Der Wald leuchtet in den schönsten herbstlichen Farben.

Fast geschafft, eine kurze Pause, bevor wir den letzten Anstieg in Angriff nehmen.

Leider ist die Gastwirtschaft voll, die ersten stehen schon an. So machen wir uns nach einer kurzen Pause auf den Rückweg und bauen das Pick-Nick aus dem Rucksack aus.

Hmmm… sieht lecker aus !

Geschafft! Wir sind zurück im Eigenthalerhof und haben noch einen Platz auf der Terrasse erwischt, wo wir das verdiente Dessert genossen.

Ein letzter Blick zurück!

Auf dem Nach-Hauseweg schauen wir uns noch die Kappelle Hergiswald an.

Schön war’s – Gute Nacht!

Schauen wir mal, wo uns die nächste Tour hinführt.

Stanserhorn

Das Wetter ist herrlich – was macht man da… ? Genau – einen Ausflug aufs Stanserhorn. Da wir so früh aufstehen bekommen wir sogar einen Extra-Rabatt. Und weil wir in dieser Herrgottsfrühe noch den Migros-Gutschein fanden sogar noch einen zweiten.
Zuerst haben wir uns brav eine Boarding-Card geholt, bevor wir wieder das ganze Personal belabert haben….

Zuerst geniessen wir den Vorabend
Die Fahrt beginnt
Aussicht vom Stanserhorn in Richtung Norden
Besuch bei den Murmeltieren
Kann ich nach Hause winken ??
Die Schneeriesen im Hintergrund
Blick auf den Sarnersee
Wir schweifen weiter zum Aecherli
und übersehen auch nicht die Pflanzenwelt.
Das 1.-August-Feuer steht schon bereit… noch ….
Somit können wir einen Punkt der Grand-Tour abhacken.
Selbst die Cabrio-Bahn wollte mit aufs Bild!
Zum Schluss zückten wir die zuvor organisierte Boarding-Karte, damit wir pünktlich wider an Bord der Cabrio-Bahn gehen konnten….
… denn so schnell kann das Wetter in den Bergen umschlagen. Kaum in der Seilbahnstation fielen die ersten Tropfen.

Schön wars, wir kommen wieder. Das nächste Mal mit Bratwurst und Gipfelwein an der Brötli-Stelle. Wer kommt mit ?

Bis bald!